Egal ob mit oder ohne Fertigkeller – ein Haus braucht eine Bodenplatte. Dazu wird zunächst die Baugrube ausgehoben, aber Vorsicht. Die Kosten hierfür sind weder im Grundpreis für das Haus noch für den Keller inklusive. Diese versteckten „Baunebenkosten“ sind schwer greifbar und können sich schnell auf einen fünfstelligen Betrag belaufen. Auf den Unterschied von versteckten und bekannten Baunebenkosten gehe ich in einem weitern Artikel, der im Dezember folgt, noch ein. Am besten holen Sie sich einen Experten zur Grundstücksbesichtigung, bevor Sie mit der Planung eines Hauses beginnen. Dann wissen Sie nämlich, wie viel von Ihrem Baubudget noch für Ihr Haus übrig bleibt. Unabhängige Hilfe finden Sie, wenn Sie nach „Fertighausexperte“ googlen. Dort gibt es wie hier ausführliche Blogartikel, von Baunebenkosten bis zur Bemusterung.
Das obere Bild zeigt die vorbereitete Baugrubensohle. Am Erdreich erkennt man gut, dass dieses Grundstück eine Hanglage hat. Mehr zum Thema Hanglage folgt später noch in einem weiteren Beitrag.
Rücken die Kellerbauer an, werden sie die Baugrubensohle noch mal teilweise öffnen, um die Rohre für die im Plan eingezeichnete Entwässerung zu verlegen. Die Entwässerung ist bei manchen Hausanbietern übrigens nicht im Hausgrundpreis enthalten. Diese Baunebenkosten sollten Sie somit in Ihrer Budgetplanung berücksichtigen.
Danach verschwinden die Rohre wieder unter dem Kiesbett und das Schnurgerüst wird gespannt. Ganz vorne sieht man noch eine Öffnung im Kiesbett, in der sich Sie etwas Stahl sehen können. Dort wird die sogenannte Frostschürze betoniert, auf die ich hier im Blog in einem weitern Artikel noch eingehen werde.
Auf dem Kiesbett wird die Dämmung verlegt, damit im Keller angenehme Temperaturen herrschen und nicht zu viel Energie verloren geht.
Sind die Einschalung und das Stahlgerüst aufgebaut, welches mit Hilfe von Abstandhaltern optimal im Bauwerk platziert wird, …
ist alles bereit zum Guss. Durch die Aushärtung in der Einschalung wird aus dem Beton die feste Kellerbodenplatte.
Schon nach kurzer Zeit kann auf der Bodenplatte der Keller aus vorgefertigten Betonelementen errichtet werden, sodass nach wenigen Tagen der Kellerbau komplett abgeschlossen ist. Besonders Bauherren, die finanzieren und Bereitstellungszinsen zahlen, sparen durch die kurze Bauzeit richtig Geld. Außerdem sieht man hier, wie wenig Fugen ein Fertigkeller hat – im Gegensatz zu einem gemauerten Keller. Der gemauerte Keller wäre im schlimmsten Fall der Fälle – nämlich bei Feuchtigkeitseintritt – nur ganz schwer und aufwändig zu sanieren, da durch die vielen Fugen der Mauersteine das Wasser an jeder beliebigen stelle von außen eintreten und an jeder beliebigen Stelle im Keller heraustreten. Würde so ein Notfall bei einem Fertigkeller passieren, ist die undichte Stelle sofort zu lokalisieren und leicht zu beheben.
Auch die Stützfundamente, die hier im Bild an der roten Ummantelung zu erkennen sind, können je nach Anbieter nochmals ins Geld gehen – auch hier lohnt es sich für Sie, die Preisverhandlungen vom Experten führen zu lassen oder wenigstens das Bauvorhaben im Realitätscheck zu besprechen. Hohe Nachtragsrechnungen, die jedes Bauvorhaben teurer machen, werden damit zumindest beim Thema Fertigkeller fast ausgeschlossen.
In der Mitte der Kellerdecke sehen Sie übrigens noch das Treppenloch, welches dann mit späterer Treppe Erd- und Kellergeschoss verbindet.
Und noch mal kurz zurück zum Thema Baunebenkosten: Planen Sie auf jeden Fall einen großen Puffer ein. Neben der Entwässerung kommen noch der Aushub hinzu, die Grundstücksmodellierung, dass Verfüllen des Aushubs oder der Abtransport, Kanal, Wasser, Strom…
Sollten Sie nach Einzug tatsächlich noch Baubudget übrig haben – Sie wären glaube ich der erste Bauherr – nutzen Sie das Geld bzw. den Puffer für die erste Sondertilgung.
Übrigens gibt es eine Möglichkeit, auch auf anderem Weg die Baukosten zu senken – hier ein Erklärvideo dazu und vielen Dank fürs liken:
Tobias Beuler