Kellerexperte

Haus mit Keller in Hanglage –
Ist das möglich?

Baugrundstücke sind in vielen Regionen Deutschlands ein knappes Gut. Umso glücklicher sind Bauherren, wenn sie endlich ein schönes Fleckchen Erde für ihr Bauvorhaben gefunden haben. Handelt es sich dabei um ein Grundstück in Hanglage, müssen einige zusätzlichen Aspekte in die Planung miteinfließen. Dieser Artikel geht explizit auf die besonderen Herausforderungen, die der Bau eines Hauses in Hanglage mit sich bringt, ein und beschreibt die Vor- und Nachteile eines Hanghauses.

 

Die Vorbereitung: was muss beim Hausbau in Hanglage bedacht werden?

Bevor man sich endgültig dafür entscheidet ein Hanggrundstück zu erwerben, muss zwingend ein Bodengutachten durchgeführt werden. Das Gutachten beinhaltet eine ausführliche geologische Untersuchung, innerhalb derer der Baugrund umfassend geprüft wird. Auf diese Weise lassen sich eventuelle Schwierigkeiten, die beim Bau auf den Bauherren zukommen, abschätzen. Insbesondere muss dabei ein Auge auf die Tragfähigkeit und die Stabilität des Bodens, sowie auf wasserführende Schichten geworfen werden. Die Bodenbeschaffenheit hat große Auswirkungen auf den späteren Bauvorgang und kann diesen entsprechend einfacher oder aufwändiger machen. Auch die Gefahr durch Hangwasser, auf die wir später im Text noch genauer eingehen, muss beachtet werden.

Übrigens: Steht bereits fest, welche Fertighausfirma den Bau übernehmen wird, kann in der Regel ein Gutachter über das Unternehmen gebucht werden. Ist man sich diesbezüglich allerdings noch unsicher, empfiehlt es sich, Clayton Umweltscout mit dem Bodengutachten zu beauftragen. Warum? Ganz einfach: Der Anbieter ist Mitglied im Bundesverband Deutscher Fertigbau, sodass jede Fertighausfirma mit dem dort erstellten Gutachten zurecht kommen sollte. Clayton Umweltscout führt professionelle Bodengutachten in ganz Deutschland durch.

Verschiedene Bauweisen für den Bau am Hang

Grundsätzlich kommen drei verschiedene Vorgehensweisen beim Bau eines Hanghauses infrage:

Bau mit Aushub

Beim Bau mit Aushub wird in den Hang hinein gegraben, sodass das Gebäude eine ebene, in den Hang integrierte Gründung erhält. Je mehr Boden abgetragen wird, desto stabiler steht das Gebäude und desto besser ist die Hausseite, die dem Hang zugewandt ist, von Anfang an gedämmt. Allerdings kann ein Aushub nur stattfinden, wenn der vorliegende Boden dies zulässt.

Split-Level Bau

Architektonisch besonders aufwändig, aber eben auch sehr ansprechend ist der Bau nach Split-Level Art. Dabei werden die Stockwerke dem Hang angepasst und in unterschiedlichen Höhenniveaus angebracht.

Stelzenbau

Bei sehr hohen Gefällen bietet sich der Stelzenbau an. Das Haus wird dabei über der Erdhöhe errichtet und zum Teil oder vollständig von Stelzen getragen.

Welche Rolle spielen die Himmelsrichtungen?

Den Himmelsrichtungen fällt beim Bau eines Hauses in Hanglage eine besonders große Bedeutung zu.

Südhang

Ein Südhanggelände stellt die optimale und wünschenswerteste Ausgangslage dar. Man braucht sich keine Sorgen zu machen, zu wenig Sonne abzubekommen, wobei das Haus zur Nordseite hin durch den Hang vor Witterungseinflüssen geschützt wird.

Übrigens: Das hohe Ausmaß an Sonneneinstrahlung sollte durch das Anbringen von Solarpanels genutzt werden.

Nordhang

Weniger attraktiv präsentieren sich Nordhanggrundstücke. Doch auch hier kann – wenn verschiedene Aspekte berücksichtigt werden – ein warmes Zuhause geschaffen werden. Da hier mit einer hohen Beschattung zu rechnen ist, sollten große Fenster und offene Räume geplant werden. Solarpanels ergeben nur eingeschränkt Sinn.

Ost-/Westhang

Ost- und Westhanggebiete sind quasi die goldene Mitte. Der Bauherr und künftige Bewohner des dortigen Hauses profitiert entweder morgens oder abends von kräftiger Sonneneinstrahlung, während das Grundstück für die jeweils andere Tageszeit überwiegend im Schatten liegt.

Übrigens: Gerade bei Hanggrundstücken ist es Gold wert, einen fähigen Architekten an der Seite zu haben, der das beste aus der individuellen Lage herausholen kann.

Die Raumaufteilung bei Hanghäusern

Bei Hanghäusern bietet eine Seite für gewöhnlich eine traumhafte Aussicht, während die Andere dem Hang zugewandt ist. Dies muss bei der Verteilung der Räume natürlich beachtet werden. So sind intensiv genutzte Wohnräume, wie Esszimmer, Wohnzimmer und Küche, zur offenen Seite hin auszurichten, während Abstellräume und Treppenaufgänge im hangseitigen Teil des Gebäudes platzfinden.

Besondere Risiken beim Bau in Hanglage

Hanghäuser sind vor allem den folgenden beiden Risiken ausgesetzt:

Hangwasser

Bei Hangwasser handelt es sich um Schichtenwasser, das gesammelt an die Oberfläche tritt und sich Hangseitig zu großen Mengen ansammeln kann. Diese Wassermassen üben hydraulischen Druck auf das Mauerwerk aus und können die Bausubstanz schädigen. Folglich muss die Baustelle schon während dem Bau gegen Staunässe geschützt werden. Im Rahmen eines Bodengutachtens kann die Gefahr, die im individuellen Fall von Hangwasser ausgeht, grob eingeschätzt werden.

Übrigens: Die Regelungen DIN 18531 bis 18535 befassen sich mit dem Schutz von Gebäuden gegen Feuchtigkeit und müssen unbedingt beachtet werden.

Erdrutsch

Ein Hanghaus kann potenziell Opfer eines Erdrutsches werden, was verheerende Ausmaße annehmen kann. Zwar liefert das Bodengutachten auch hier Einschätzungen, doch die Natur ist und bleibt unberechenbar. Schleichend vor sich gehende Veränderungen des Bodens und plötzliche Naturereignisse können immer zu einem Erdrutsch führen.

Kann bei einem Haus in Hanglage ein Keller integriert werden?

Viele Bauherren wünschen sich einen Keller. Kein Wunder: Schließlich bietet ein solcher deutlich mehr Stau- oder Wohnraum bei vergleichsweise geringem Kostenaufwand. Entscheidet man sich beim Bau hingegen gegen einen Keller, wird dies später oft bereut. Einen Keller unter ein bestehendes Gebäude zu setzen, ist nämlich mit immensen Kosten verbunden, die dann kaum mehr im Verhältnis zum Nutzen stehen. Daher ist es ratsam, sich gut und lange zu überlegen, ob man tatsächlich langfristig auf einen Keller verzichten möchte. Grundsätzlich kann ein Haus in Hanglage problemlos mit Keller gebaut werden. Dabei wird der Keller normalerweise unterirdisch angelegt und kann – wenn die Voraussetzungen stimmen – auch als Garage fungieren.

Übrigens: Fertigkeller und Fertighaus müssen nicht zwangsläufig beim gleichen Unternehmen in Auftrag gegeben werden. In vielen Fällen ergibt es Sinn, separate Firmen zu beauftragen, sodass der Keller von einem Anbieter errichtet wird, der sich ausschließlich auf dieses Gebiet spezialisiert hat.

Aufwand und Kosten: was kommt beim Hanghaus auf Bauherren zu?

Bis auf wenige Ausnahmen, kostet ein Haus in Hanglage eigentlich immer mehr, als ein Haus, das auf einem ebenen Grundstück errichtet wird. Das liegt ganz einfach daran, dass sich die baulichen Maßnahmen – mitunter auch im Hinblick auf den Keller – aufwändiger gestalten. So muss bei einem Hanghaus die Talseite aufgeschüttet oder der Hang eingeschnitten werden. Zusätzlich müssen besondere Maßnahmen zur Einrichtung und Absicherung der Baustelle ergriffen werden. Der individuelle Preis variiert natürlich je nach Bodenbeschaffenheit, Hangneigung und genauem Bauvorhaben. Eine Hangneigung von über 15 ° führt in der Regel zu so erheblichen Mehrkosten, dass vom Kauf des Grundstücks abzuraten ist.

Übrigens: Wer ein Fertighaus in Hanglage plant, sollte verschiedene Angebote einholen und auf ein solides Preis-Leistungs-Verhältnis achten. Vom Kauf bei einem Billiganbieter ist abzusehen, da spätere Sanierungen, die in einer mangelhaften Errichtung begründet sind, den Preisvorteil schnell zunichtemachen können.

Pro und Contra: diese Vor- und Nachteile hat ein Hanghaus

Zu guter Letzt widmen wir uns den konkreten Vor- und Nachteilen eines Hauses in Hanglage:

Tolle Aussicht

Wer in Hanglage baut, kann sich meist über eine tolle Aussicht und einen freien, erhabenen Blick freuen. Die Aussicht ist oft das ausschlaggebende Argument, das Bauherren in spe davon überzeugt, ein Hanggrundstück zu kaufen.

Niedriger Grundstückspreis

Im direkten Vergleich liegt der Grundstückspreis bei vorliegender Hanglage meist niedriger.

Wenig altersfreundlich

Charakteristisch für ein Hanghaus sind vergleichsweise viele Treppen, was vor allem im Alter zum Problem werden kann.

Viel Aufwand

Wie bereits beschrieben, ist der Bau eines Hauses in Hanglage mit einem Mehraufwand verbunden, der schon bei der Planung beginnt.

Hohe Baukosten

Aus dem größeren Aufwand ergeben sich selbstverständlich auch höhere Kosten.

Bestehende Risiken

Zudem dürfen die geschilderten Risiken – hauptsächlich durch Hangwasser und Erdrutsche – nicht verschwiegen werden.

Das Hanghaus als reizvolle Option

Letztendlich muss jeder selbst entscheiden, ob ein Hanghaus für ihn infrage kommt. Wer sich dem herausfordernden Bauvorhaben stellt, von Anfang an Wert auf Qualität und Sicherheit legt und sich professionell beraten lässt, wird seine Entscheidung für ein Haus in Hanglage aber vermutlich nicht bereuen. Spätestens wenn die erste Tasse Kaffee auf dem eignen Balkon getrunken wird und der Blick frei über die umliegende Region schweifen kann, wird den meisten Eigentümern klar, dass ihre eignen vier Wände an genau der richtigen Stelle stehen. Wenn Sie sich neben diesem noch für weitere Artikel rundum das Thema Bauen interessieren, dann sollten sie unbedingt die Startseite des Kellerexperten besuchen.

Tobias Beuler

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