Modul Keller
Aufgrund der hohen Grundstückspreise ist das Baugrundstück entsprechend klein. Im Haus ist ein Raum mehr gewünscht, der als Lager, Waschküche oder für die Heiztechnik genutzt werden kann. Mit einem Modulkeller, der auch als Fertigkeller bezeichnet wird, lässt sich dies ermöglichen und dennoch bleiben die Baukosten im Rahmen, wenn nur ein bestimmtes Budget zur Verfügung steht. Im Folgenden möchten wir nicht nur die Vorteile eines solchen Kellers näher betrachten, sondern auch auf die Planung und Installation sowie die Kosten eingehen.
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Was ist ein Modulkeller?
In Fachkreisen wird ein solcher Keller auch als Fertigkeller bezeichnet. Dabei stehen zwei Möglichkeiten der Fertigstellung zur Wahl. Zum einen kann der Keller direkt auf der Baustelle aus Ortbeton gegossen und zum anderen kann er aus Fertigteilen montiert werden. Die Fertigteile werden dazu im Vorfeld im Werk des Kellerherstellers gegossen
Unterschiede zwischen Modul Kellern und konventionellen Kellern
Beide Keller bestehen aus Beton. Im Vergleich zum konventionellen Keller kann der Fertigkeller schneller erbaut werden und er ist witterungsunabhängiger. Ein konventioneller Keller kann unter Umständen kostengünstiger sein, denn es sind eine Reihe von Eigenleistungen ähnlich dem Hausbau möglich. Der Fertigkeller hat bereits glatte Wände, die nicht mehr verputzt werden müssen. Allerdings ist die Flexibilität bei nachträglichen Installationen, wenn bei der Planung ein Kabelkanal oder Ähnliches vergessen wurde.
Vorteile von Modul Kellern
Die Vorteile eines Fertigkellers liegen klar auf der Hand. Wir haben uns die wichtigsten näher angeschaut.
Schnelle und einfache Installation
Aufgrund des Baukastensystems kann der Fertigkeller innerhalb weniger Tage errichtet werden. Der Keller kann im Schnitt innerhalb von drei bis vier Wochen errichtet werden. Diese Zeit beinhaltet nicht nur den Aufbau, sondern auch die Planung und die Herstellung. Da die Fertigteile im Werk des Herstellers vorgefertigt werden, kann der Kelleraufbau durchaus auch im Winter erfolgen, ohne dass es zu Wartezeiten kommt.
Flexibilität in der Größe und Form
Bauherren können für ihren neuen Keller vollkommen frei bestimmen, wie groß er sein soll und welche Form der Fertigkeller letztendlich hat. Gleiches gilt für die spätere Raumaufteilung. Grund hierfür ist die millimetergenaue industrielle Konstruktion des Fertigkellers. Für jedes Haus können Bauherren so bereits im Vorfeld festlegen, ob sie eine Voll- oder Teilunterkellerung wünschen.
Geringere Kosten im Vergleich zu konventionellen Kellern
Bauherren profitieren beim Fertigkeller nicht nur von einem fixen Liefertermin, sondern auch von einer großen Kostensicherheit. Mehrkosten sind kein Thema. Schon bei der Planung des Kellers werden auf Grundlage des Baugrundgutachtens sowie der Statik des Hauses die Gesamtkosten für den Keller ermittelt. Nachdem die vorgefertigten Elemente auf die Baustelle geliefert wurden, kann der Aufbau innerhalb weniger Tage erfolgen. Aufgrund der geringen Arbeitszeit spart dies ebenfalls Baukosten. Eine weitere Kostenersparnis ergibt sich aus den glatten Wänden, sodass nachträgliche Verputzarbeiten entfallen. Gleichzeitig können Bauherren auf einen Schutzanstrich gegen Brand und spezielle Isolierungen verzichten.
Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit
Der Fertigkeller sorgt für eine effektive Energieersparnis und somit auch für Nachhaltigkeit. Der Übergang von Keller zum Haus verläuft fließend, da alle Schnittpunkte aufgrund der Planung aufeinander abgestimmt sind. In der Folge kann keine Wärme entweichen und es kommt nicht zu Energieverlusten. Des Weiteren können im Rahmen der Planung alle Kanäle und dergleichen für Gas- und Wasserleitungen vorbereitet werden.
Planung und Installation von Modul Kellern
Bereits vor der Planung eines Fertigkellers sollte ein Bodengutachten in Auftrag gegeben werden, denn daraus lassen sich die weiteren Schritte rund um den Kellerbau ableiten. Planer bekommen mit dem Baugrundgutachten Aufschluss über die örtliche Bodenbeschaffenheit sowie die Tragfähigkeit des Bodens. Des Weiteren bekommen sie die nötigen Informationen rund um die Wasserbedingungen vor Ort. Insbesondere bei drückendem Grundwasser muss auf gesonderte Normen rund um die Kellerabdichtung geachtet werden.
Nachdem der Keller mit der sogenannten CAD-Planung entworfen worden ist, kann die individuelle Fertigung am Computer erfolgen. Nach Fertigstellung und Kontrolle aller Pläne, wird der Fertigkeller produziert. Dazu werden alle Teile passgenau vorproduziert, um dann später auf der Baustelle montiert werden zu können. Die Wand- und Deckenteile des Kellers werden aus wasserundurchlässigem Beton (WU-Beton) gegossen. Dabei werden bereits alle Öffnungen für Fenster und Türen sowie Elektrodosen berücksichtigt. In die Teile wird ein robuster Armierungsstahl zur Bewehrung integriert, damit der Fertigkeller später allen Zug- und Druckkräften standhält. In einem speziellen Trocknungslager härten die Betonteile aus, um dann zur Baustelle transportiert werden zu können.
Was kostet ein Modulkeller?
Beim Hausbau geht es nicht nur um die Entscheidung Keller ja oder nein, sondern viel mehr um die daraus resultierenden Kosten. Im Vergleich zu einer Bodenplatte mit Frostschürze, muss beim Keller mit Mehrkosten von rund 400 Euro pro Quadratmeter gerechnet werden. Hier sind die Baunebenkosten wie Erdaushub und Abtransport der Erde nicht eingerechnet. Ein Keller kann im Schnitt zwischen 30.000 und 70.000 Euro extra kosten, was deutlich über den Kosten für eine Bodenplatte liegt. Aus diesem Grund entscheiden sich viele Bauherren für die Bodenplatte. Doch eine solche Entscheidung muss wohlüberlegt sein, denn ein nachträglicher Kellerbau ist nicht möglich.
Laut Experten kann bei einem Fertigkeller mit Kosten von rund 300 bis 400 Euro pro Quadratmeter ohne Erdaushub-Kosten kalkuliert werden. Was der Fertigkeller letztendlich kostet, ist jedoch von vielen verschiedenen Faktoren abhängig. Dazu gehören die fachgerechte Gründung, die sich auf den Baugrund und die statischen Verhältnisse stützt, aber auch die Raumhöhe des Kellers ist entscheidend für die Kosten. Je höher die Decke geplant wird, umso teurer wird der Keller.
Fazit zum Modulkeller
Der Keller bietet den späteren Hausbesitzern eine Reihe von Vorteilen. Zum einen ist das der zusätzliche Platz und zum anderen kann der Fertigkeller im Vorfeld schon so konzipiert werden, dass er später als Wohnkeller genutzt werden kann. Aufgrund der industriellen Produktion sind Fertigkeller in der Regel komplett wasserdicht, sodass keine Feuchtigkeit eindringen kann, die später zu einer Schimmelbildung führt. Ein uns bekannter Hersteller für den Keller in Modellbauweise ist die Firma Glatthaar Keller mit ihrem Technosafe Keller in spezieller Modulbauweise. Baufamilien bestimmen hier bei der Planung exakt die Grundfläche des Kellers, sodass zum Beispiel nur die Haustechnik ihren Platz findet. Es kann somit zwischen einer Teilunterkellerung und der Vollunterkellerung gewählt werden, wenn das Untergeschoss in Kombination mit anderen Möglichkeiten genutzt werden soll. Beim Haus ist es ratsam, dass die späteren Hausbesitzer den Verzicht des Kellers nicht nur als Möglichkeit zum Geld sparen sehen, sondern sich bewusst machen, welche Vorteile der Keller bieten kann.
Tobias Beuler