Kellerexperte

Mehrspartenhauseinführung Bodenplatte

Beim Hausbau muss das Gebäude mit Versorgungsleitungen für Gas, Wasser, Strom und Telefon versehen werden. Selbst wenn keinen Versorgungsleitungen für Gas benötigt werden, können diese mit der Mehrsparten-Hauseinführung später ohne Probleme nachgerüstet werden. Bauherren stellen sich hier mit Recht die Frage, wie kommen die Leitungen in das Gebäude und wie werden sie abgedichtet. Wir möchten versuchen, alle Fragen rund um das Thema zu beantworten.

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Was ist eine Mehrspartenhauseinführung?

Durch die Mehrspartenhauseinführung ist es möglich, dass alle Leitungen für Gas, Strom, Wasser und Telekommunikationsanschlüsse gebündelt in das Gebäude verlegt werden können. Dies erspart dem Bauherren unnötige Kosten, denn die Bewohner bekommen die Anschlüsse und Leitungen gesammelt, anstatt jede Wohneinheit für sich separat. Sollte später für das Gebäude eine Wärmepumpe installiert werden und die Rohre für den Hausanschluss Gas nicht benötigt werden, können diese problemlos für Glasfaserkabel verwendet werden. Somit ist die Mehrspartenhauseinführung nicht nur platzsparend, sondern auch praktisch.

Wofür wird eine Mehrspartenhauseinführung über die Bodenplatte benötigt?

Bei Häusern ohne Keller, also mit einer Bodenplatte, wird bereits vor dem Betonieren der Fundamente und der Bodenplatte der Mehrspartenrohbaukörper verlegt. Durch den Rohbaukörper können die Leitungen für Wasser, Strom und Telekommunikation gebündelt in das Haus verlegt werden. Dabei werden sie mit zugelassenen Dichtelementen verschlossen. Wichtig dabei ist, dass die verwendeten Produkte für die Mehrspartenhauseinführung über das DVGW Prüfzertifikat nach VP 601 verfügen. Dies bedeutet, sie sind auf Gas- und Wasserdichtigkeit gemäß der DIN 18322 geprüft.

Durch einen solchen Einbau der Mehrsparten-Hauseinführung bei Häusern ohne Keller können im Hausanschlussraum die Flächen zur Installation deutlich minimiert werden. Es wird nur ein Graben für die Leitungen benötigt, die dann direkt in den Hausanschlussraum führen.

 

Wie wird eine Mehrspartenhauseinführung eingebaut?

Als Erstes wird eine Stahlplatte auf die Bodenplatte aufgesetzt. Wichtig dabei ist, dass die Mehrspartenhauseinführung exakt waagerecht und senkrecht zum späteren Fundament ausgerichtet sein muss. Die verwendeten PVC-Flexrohre dürfen nicht in der Richtung verändert werden. Dabei ist die gesetzte Stahlplatte zugleich die Unterkante des Rohrgrabens, in dem die PVC-Flexrohre verlegt werden. Die Enden der PVC Rohre müssen unbedingt vor Schmutz und Gießbeton geschützt werden, ansonsten kann es zu Schwierigkeiten bei den späteren Anschlüssen kommen.

Grundsätzlich kann gesagt werden, dass die Mehrspartenhauseinführungen (MSH) nach den örtlichen Bedürfnissen für Strom, Wasser und Gas beim Netzbetreiber bestellt und fachgerecht eingebaut werden. Nach dem Einbau und der Installation der Versorgungsleitungen bleiben die Mehrspartenhauseinführungen im Eigentum und in der Verantwortung des Anschlussnehmers bzw. Hausbesitzers.

Welche Normen und Vorschriften müssen beachtet werden?

Die Hauseinführungen müssen gemäß DIN 18322, DIN 18195 und DIN 18012 nach dem DVGW und den entsprechenden Arbeitsblättern eingebaut werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Mehrspartenhauseinführung für die Versorgungsleitungen für Strom, Gas und Wasser durch die Wand für ein Haus mit Keller oder durch die Bodenplatte erfolgt.

Welche Kosten sind für eine Mehrspartenhauseinführung über die Bodenplatte zu erwarten?

Genaue Angaben zu den Kosten können an dieser Stelle nicht gemacht werden, da viele Faktoren einen großen Einfluss auf die endgültigen Kosten haben. Im Schnitt liegen die Kosten für eine Mehrspartenhauseinführung für die Versorgungsleitung für Strom, Gas und Wasser bei rund 700 bis 1.200 Euro.  

Fazit zur Mehrspartenhauseinführung

Die Mehrsparten-Hauseinführung wird in vielen Regionen in Deutschland vom Gesetzgeber vorgeschrieben. Bei einer solchen Hauseinführung handelt es sich um eine zentrale Verteilstelle für Gas, Wasser, Strom und die Telekommunikation, die speziell abgedichtet ist. Auch wenn eine solche Hauseinführung von Bauherren in Eigenleistung durchgeführt werden kann, sollte damit stets ein Fachbetrieb beauftragt werden. Ganz nach den individuellen baulichen Gegebenheiten sind die Rohre für die Leitungen sechs, zehn oder gar fünfzehn Meter lang. Die Rohre sollten auf keinen Fall zu kurz gewählt werden, denn viele Netzbetreiber erlauben eine Verlängerung unter dem überbauten Bereich aus Sicherheits- und Haftungsgründen nicht.

Tobias Beuler

Tobias Beuler

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