Kellerfenster einbauen
Kellerfenster sorgen für ausreichend Licht im Keller und bieten den nötigen Durchblick. Doch Fenster im Keller haben noch weitere Vorteile. Mit dem folgenden Ratgeber möchten wir auf die Wichtigkeit der Kellerfenster hinweisen. Zudem möchten wir auf die verschiedenen Arten sowie auf die Materialien zum Kellerfenster einbauen näher eingehen.
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Vorteile von gut geplanten Kellerfenstern
Im ersten Moment erscheinen Kellerfenster nicht wirklich wichtig. Bei näherer Betrachtung lässt sich erkennen, dass Kellerfenster die Räume mit Licht und frischer Luft versorgen und zum anderen auch zur Wärmedämmung des Hauses beitragen. Insbesondere die Wärmedämmung verdeutlicht, dass Hausbesitzer nicht irgendein Kellerfenster einbauen sollten.
Die Vorteile der Kellerfenster im Einzelnen sind:
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Lüftung – Verfügen die Fenster über eine Fensterfalzlüftung erfolgt der Luftaustausch, ohne dass das Kellerfenster komplett geöffnet werden muss.
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Einbruchschutz und Schutz vor Tieren – Beim Kellerfenster einbauen ist darauf zu achten, dass die Fenster über einen entsprechenden Einbruchschutz verfügen. Das bedeutet, die Fenster sind mit einem Einbruchschutzgitter sowie einer Mehrscheibenverglasung der Sicherheitsklasse P4A ausgestattet. Die DIN EN 356 regelt die verschiedenen Sicherheitsklassen bei Fenstern. Schutzgitter oder ein Edelstahlgewebe an den Fenstern bieten einen gewissen Schutz vor Insekten und Nager.
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Schallschutz – Schallschutz ist auch bei Kellerfenstern wichtig. Gemäß der VDI-Richtlinie 2719 werden Kellerfenster in sechs Schallschutzklassen eingeordnet. Kellerfenster an Wohnstraßen sind in den Klassen 1 – 3, an Hauptstraßen 4 und 5 und an Schnellstraßen in die Schallschutzklasse 6 eingeordnet.
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Hochwasser- und Feuchtigkeitsschutz – Häuser mit steigendem Grundwasser sorgen dafür, dass die Kellerfenster permanent Feuchtigkeit bzw. Wasser ausgesetzt sind. Die Fenster müssen aus diesem Grund einen höheren Feuchtigkeitsschutz bieten. Ganz ähnlich sieht es auch bei Kellerfenstern in Hochwassergebieten aus.
Welche Arten von Kellerfenstern gibt es?
Werden alte Kellerfenster durch neue Kellerfenster ersetzt, spielt die Nutzung der Räume eine wichtige Rolle, die beim Kellerfenster einbauen beachtet werden muss. Aus diesem Grund gibt es auch verschiedene Arten von Kellerfenstern.
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Kippfenster – Das Kippfenster ist der Klassiker unter den Fenstern für den Keller. Die Kippstellung über die horizontale Drehachse der Fensterflügel sorgt für die nötige Belüftung des Raumes. Kippfenster sind platzsparend, denn die Flügel ragen nur sehr selten über die Maueröffnung. Die Öffnung des Fensters wird durch Fensterriegel bzw. Scheren geregelt. Vielfach sind mehrere Öffnungswinkel möglich. Dies ermöglicht eine individuelle Regelung der Luftzufuhr im Keller. Kippfenster werden sehr oft im Lagerraum eingebaut.
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Dreh-Kipp-Fenster – Das Dreh-Kipp-Fenster verfügt neben dem Kippmechanismus über einen weiteren Öffnungsmechanismus. Das bedeutet, bei der Dreh-Kipp-Funktion kann der Fensterflügel zusätzlich gedreht werden, um ihn vollständig zu öffnen. Die Beschläge bei einem solchen Fenster können sowohl rechts als auch links angeordnet werden. Mit dem Griff am Fenster wird bestimmt, ob das Kellerfenster gekippt oder gedreht werden soll. Die Dreh-Kipp-Funktion hat sich im Keller bewährt, wenn zum Lüften beide Varianten gewünscht sind, weshalb diese Fenster auch sehr oft in Kellerräumen zu finden sind, die als Wohnraum dienen.
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Stahlkellerfenster – Die sehr stabilen Kellerfenster sind überaus funktional, denn sie verfügen oftmals über ein integriertes Schutzgitter. In den meisten Fällen ist beim Stahlkellerfenster die Öffnung auf den Drehmechanismus begrenzt, so bietet das Stahlkellerfenster auch in geöffneter Stellung ausreichend Sicherheit.
Unabhängig von ihrer Art können Kellerfenster sowohl einflügelig als auch zweiflügelig sein.
Kosten von Kellerfenstern im Überblick
Sowohl die Art als auch die Größe der Kellerfenster bestimmen die Preise. Üblicherweise verfügen kostengünstige Kellerfenster nur über eine Einfachverglasung, sodass ein neues Kellerfenster mit der Größe 600 x 400 mm schon ab 30 Euro zu bekommen ist.
Ein Dreh-Kipp-Fenster aus Kunststoff mit Doppelverglasung dagegen ist deutlich teurer. Die Preise steigen hierbei lediglich durch die Größe der Fenster. Ein Kellerfenster mit Doppelverglasung in der Größe 12. X 900 mm kostet rund 140 Euro. Im Vergleich mit Kunststofffenstern sind Kellerfenster aus Stahl oder Aluminium deutlich teurer.
Die Standardfarbe bei Kellerfenstern ist weiß. Wünschen Hausbesitzer eine bestimmte Lackierung, müssen sie mit einem höheren Preis rechnen. Generell kann auch mit einem höheren Preis gerechnet werden, wenn die Fenster für den Keller über besondere Eigenschaften wie Schallschutz oder Sicherheitsglas verfügen.
Ebenfalls mit mehr Kosten ist zu rechnen, wenn ein neues Kellerfenster von einer Fensterfachfirma eingebaut wird. Für ein Fenster in der Größe 1300 x 1300 mm ohne besondere Verglasung in Kunststoff-Ausstattung müssen inklusive der Montage Kosten von rund 500 Euro kalkuliert werden. Bei einem Holzfenster liegen die Preise bei 680 Euro und bei einem Fenster aus Aluminium bei 780 Euro.
Einsparungsmöglichkeiten und Budgetierungstipps
Ersetzen Hausbesitzer alte Kellerfenster durch neue wärmedämmende Fenster, können sie Fördergelder bei der KfW-Bank beantragen, um so die Kosten zu reduzieren.
Kosten sparen können Hausbesitzer auch, wenn das Kellerfenster einbauen in Eigenregie erfolgt. In diesem Fall fallen nur Materialkosten an. Arbeitskosten können entsprechend eingespart werden.
In jedem Fall sollten Hausbesitzer beim Kellerfenster einbauen daran denken, dass sie durch neue und moderne Fenster deutlich zur Energieeinsparung beitragen.
Kellerfenster einbauen – Die Anleitung
Für das Kellerfenster einbauen muss nicht zwingend eine Fachfirma beauftragt werden. Mit den folgenden Tipps gelingt das Einbauen der Fenster auch in Eigenregie.
Altes Fenster ausbauen
Vor dem Ausbau des alten Fensters muss dieses ausgemessen werden, damit beim Kauf des neuen Kellerfensters nichts schiefgeht. Das Austauschen ist eine Sache von wenigen Stunden.
Der Ausbau geht recht einfach vonstatten. Fenster mit Metallrahmen sind in der Regel im Mauerwerk nur eingeklebt oder verschraubt. Sobald die Schrauben mithilfe einer Bohrmaschine aus dem Mauerwerk gelöst sind, kann das Fenster mithilfe von Hammer, Meißel und Montiereisen aus dem Rahmen entfernt werden und dem Austausch steht nichts im Wege.
Rahmen einpassen und befestigen
Bevor das neue Fenster in den Fensterrahmen eingepasst wird, sollte die Fensterlaibung gesäubert werden. Im Anschluss daran kann das Fenster eingesetzt werden. Im Idealfall ist das neue Fenster genauso groß wie das Alte. Sollte das neue Fenster größer sein, muss die Fensteröffnung entsprechend angepasst werden. Danach kann der neue Fensterrahmen gemäß den Herstellerangaben eingesetzt werden. Mithilfe einer Wasserwaage kann der korrekte Sitz überprüft werden. Zur Fixierung können Montage- oder Holzkeile verwendet werden.
Fuge abdichten
Um das Kellerfenster und die Fuge abzudichten, reicht Montageschaum, der in die Zwischenräume von Wand zum Fensterrahmen gefüllt wird. Der PU-Schaum muss im Anschluss daran für 1 bis 2 Stunden aushärten, bevor überschüssiges Material einfach mit einem Cuttermesser abgeschnitten werden kann.
Neues Fenster einsetzen
Bevor es an das Einbauen des neuen Kellerfensters geht, kann der Fensterrahmen mit Kreppband abgeklebt werden, um so die Fensterfugen zu verputzen. Vorstehende Montagekeile können einfach abgeschnitten werden. Auf die Fläche wird im Anschluss Tiefenhaftgrund aufgetragen. Jetzt kann die Fensterfuge mit einem Spachtel mit dem Putz gefüllt und geglättet werden. Ist der Putz trocken, kann die Wand gestrichen werden. Im Anschluss daran wird das Fenster eingesetzt und die Fensterflügel korrekt eingestellt.
Fazit
Kellerfenster erfüllen wichtige Funktionen im Haus. Dies erklärt auch, warum die Fenster sorgfältig beim Kauf ausgewählt und später gepflegt werden sollen. Fenster aus Kunststoff haben sich bewährt, denn sie sind nicht nur langlebig, sondern bieten auch eine gute Wärmedämmung. Fenster aus Holz müssen dagegen sehr intensiv gepflegt werden. .Auch sie sind dann langlebig und sorgen für eine gute Wärmedämmung.
Tobias Beuler