Kellerexperte

Hochkeller

Wenn es um einen Keller geht, denken die meisten zwangsläufig an die unter dem Erdreich liegenden und dunklen Räumlichkeiten. Es gibt auch andere Kellervarianten wie zum Beispiel den Hochkeller, der der Baufamilie zusätzliche Möglichkeiten der Nutzung bietet. Wir möchten mit dem folgenden Artikel näher auf den Hochkeller eingehen und ihn dabei mit anderen Kellervarianten vergleichen. Des Weiteren geben wir Tipps zur Bauplanung sowie zur Gestaltung. Wer sich jetzt fragt, was ein Hochkeller kostet, der sollte weiterlesen.  

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Was ist ein Hochkeller? – Definition und Merkmale erklärt

Bei einem Hochkeller handelt es sich um einen Keller, der zwischen 50 und 80 cm über der Erde liegt. Ein solcher Keller wird sehr gerne als Wohnraum genutzt, da er aufgrund seiner Bauweise viel natürliches Tageslicht in die Räume lässt. Aufgrund der besonderen Bauweise wird der Hochkeller auch oft als Souterrain bezeichnet.

Warum lohnt sich ein Hochkeller?

Beim Bau eines Kellers denken viele Baufamilien auch über den Hochkeller nach, da dieser eine Reihe von Vorteilen mit sich bringt. Aufgrund der Bauweise mit den großen Fenstern sind die Räume eines solchen Kellers freundlicher und heller, denn Tageslicht kann ungehindert eintreten. Dadurch dient der Keller des Hauses nicht nur als Lagerraum, sondern kann als Büro oder als Wohnraum genutzt werden. Allerdings muss diese Variante des Kellerbaus im Bebauungsplan vorgesehen sein, damit er realisiert werden darf.

Viele Hausbesitzer nutzen einen solchen Keller auch als Hauswirtschaftsraum oder als Hobbykeller, sodass dafür kein Platz im Haus eingeplant werden muss.

Beim Hausbau lohnt es sich, über diese spezielle Form des Kellers nachzudenken, da er aufgrund seiner guten Dämmung das Haus gegen Kälte aus dem Erdreich schützt. Bei guter Planung lassen sich so langfristig Heiz- und Energiekosten einsparen.

Der Hochkeller ist eine gute Lösung bei einem kleineren Baugrundstück, das wenig Platz für Nebenräume lässt. Insbesondere bei einem Hanggrundstück ist ein solcher Keller optimal. Die Seite des Hauses in Richtung Tal kann mit großen Fenstern ausgestattet werden, während der Teil, der in den Hang gebaut wird, ausreichend Platz für die Haustechnik und für Stauraum bietet.

Hier noch einmal die Kriterien, die für einen solchen Keller sprechen:

  • Weniger Erdarbeiten und somit weniger Aushub, der abtransportiert werden muss

  • Vereinfachte Hausentwässerung aufgrund der geringen Tiefe

  • Kleinere Fläche, die vor Bodenfeuchtigkeit geschützt werden muss

  • Zugang zur Drainage ist einfacher

Planung und Bau eines Hochkellers – Darauf sollten Sie achten

Soll der Hochkeller später als zusätzlicher Wohnraum genutzt werden, müssen bereits bei der Planung ein paar Punkte beachtet werden. Dies beginnt bereits bei der Raumhöhe, die nach Abzug von Estrich und Bodenbelag laut Landesbauordnung (LBO) mindestens 2,20 bis 2,30 m betragen muss. Für mehr Wohlfühlatmosphäre sollten Bauherren sogar 2,50 m Raumhöhe einplanen.

Für die Fenster ist beim Hochkeller keine spezielle Planung erforderlich, denn in der Regel lassen sich herkömmliche Fenster einbauen. Aus diesem Grund ist im Vergleich mit einem komplett unterirdischen Keller mit deutlich geringeren Kosten zu rechnen.

Befindet sich das Baugrundstück in einem Risikogebiet für Hochwasser, raten Experten in den meisten Fällen zu einem Hochkeller, da dieser bei Hochwasser nicht so schnell vollläuft wie ein unterirdischer Keller. Es sind keine speziellen Drainagen und Wasserschutzmaßnahmen nötig, sodass die Gesamtkosten für den Kellerbau niedriger sind als bei einem Keller, bei dem die Räume direkt im Grundwasser gebaut werden. Spezielle Abdichtungen sowie Lichtschächte können komplett entfallen, was wiederum die Kosten senkt.

Was kostet der Bau eines Hochkellers?

Im Schnitt müssen Bauherren für einen gemauerten Hochkeller, der 50 bis 80 cm über die Erde ragt, mit Kosten von 51.500 Euro rechnen. Des Weiteren fallen Kosten für die Drainage an, die mit ca. 188 Euro pro Quadratmeter zu kalkulieren sind. Im Vergleich zu einem Keller, der komplett im Erdreich liegt, ist diese Variante beim Hausbau deutlich günstiger und bringt zudem eine Reihe von Vorteilen mit sich.

Ähnlich wie bei einem herkömmlichen Keller sind die Kosten für einen Hochkeller von verschiedenen Faktoren abhängig. Dazu zählen:

  • Größe des Kellers in Quadratmetern

  • Bauweise sowie die Qualität bei der Ausführung

  • Ausstattung des Kellers

  • Bodenverhältnisse auf dem Bauland, die die Kosten für die Erdarbeiten beeinflussen

  • Grundwasserspiegel auf dem Grundstück

Soll der Hochkeller später als Einliegerwohnung genutzt werden, müssen Baufamilien mit Mehrkosten rechnen, denn es müssen die Vorgaben der Energieeinsparverordnung (EnEV) erfüllt werden. Dies bedeutet, die Wohnung im Souterrain benötigt einen eigenen abschließbaren Zugang, eigene Zähler für Wasser und Strom und noch einiges mehr.

Hochkeller als Wohnraum nutzen – Tipps zur Gestaltung und Einrichtung

Soll das Souterrain als zusätzlicher Wohnraum genutzt werden, müssen die Vorgaben der LBO eingehalten werden.

Nach dem Hausbau steht einer Nutzung als

  • Home Entertainment Raum

  • moderne Wellness-Oase

  • Wohnkeller zur Eigennutzung oder zur Vermietung

nichts im Wege.

Hochkeller im Vergleich zu anderen Bauarten

Im Vergleich mit einem herkömmlichen Keller können Bauherren bei dieser Variante bis zu 50 % an Kosten einsparen.

Ähnlich wie bei anderen Kellerbauarten können Baufamilien sich auch hier zwischen der weißen und der schwarzen Wanne entscheiden.

Fazit zum Hochkeller

Der unterirdische Keller wird sehr oft als Vorratsraum genutzt, anders sieht dies beim Keller, der über das Erdreich hinausragt, aus. Hier stellen Bauherren sich deutlich seltener die Frage, ob Keller oder Bodenplatte als Fundament für das Haus dienen. Viel eher stellen sich die zukünftigen Hausbesitzer bereits beim Hausbau die Frage, wie die zusätzliche Fläche genutzt werden kann, denn es gibt hier verschiedene Nutzungsmöglichkeiten, die alle ihren Reiz haben.

Genau wie bei allen anderen Kellervarianten ist auch hier die Bodenbeschaffenheit ein wichtiges Kriterium. Dennoch sollten Baufamilien sich nicht vorschnell gegen einen solchen Keller entscheiden, wenn der Bebauungsplan diesen zulässt, da die Vorteile größer als die Nachteile sind und sich die Investition in jedem Fall lohnt. Durch den Bau des Kellers erhöht sich der Marktwert des Hauses deutlich, sodass das Haus zu einem höheren Preis verkauft werden kann. Der Wohnkeller kann durch Vermietung die Finanzierung auf sichere Beine stellen. Auf lange Sicht betrachtet, handelt es sich hier um eine Investition in die Zukunft.

Tobias Beuler

Tobias Beuler

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