Feuchtigkeit im Keller
Kellerfeuchtigkeit ist ein häufig auftretendes Problem in vielen Haushalten, das oft übersehen wird oder nicht die nötige Aufmerksamkeit erhält. Ein feuchter Keller kann nicht nur das Fundament und die Bausubstanz des Hauses beeinträchtigen, sondern hat auch direkte Auswirkungen auf das Wohnklima und die Gesundheit der Bewohner.
Die Nässesymptome in Kellern sind vielfältig und reichen von einfachen feuchten Flecken bis hin zu Schimmelbildung und Wasserschäden. Doch welche Ursachen für Feuchtigkeit sind verantwortlich? Und welche Schritte sollten unternommen werden, um das Problem zu beheben?
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Ursachen von Feuchtigkeit im Keller
Die Gründe für Feuchtigkeitsprobleme in Kellerräumen können vielfältig sein. Um geeignete Maßnahmen zur Kellersanierung und zur Vorbeugung von Feuchtigkeit ergreifen zu können, ist es essentiell, die genauen Ursachen zu kennen.
Wasserschaden
Ein Wasserschaden ist eine der häufigsten Ursachen für einen feuchten Keller. Undichte Leitungen, gebrochene Rohre oder ein Problem mit der Hauptwasserleitung können zu einem unerwünschten Wassereintritt führen.
Kondensation
Kondensation tritt auf, wenn warme, feuchte Luft auf kältere Flächen, wie zum Beispiel die Kellerwand, trifft. Wenn die Raumluft im Keller eine hohe Luftfeuchtigkeit aufweist und die Kellerwände kalt sind, kondensiert der Wasserdampf aus der Raumluft an den Wänden. Dies führt zu nassen oder feuchten Stellen, die, wenn sie nicht behandelt werden, ideale Bedingungen für Schimmelbildung bieten.
Hochwasser
Kellerräume in Gebieten, die für Hochwasser anfällig sind, sind besonders gefährdet. Ein plötzlicher Anstieg des Grundwassers nach starken Regenfällen oder durch schmelzendes Schnee kann dazu führen, dass Wasser in den Keller eindringt. Es ist wichtig, regelmäßig den Zustand der Außenabdichtung und Drainage zu überprüfen, um solche Probleme zu vermeiden.
Mangelhafte Belüftung
Ein weiterer Grund für Feuchtigkeitsprobleme ist eine mangelhafte Belüftung der Kellerräume. Wenn die Luft nicht ausreichend zirkuliert, kann sich Feuchtigkeit in der Luft ansammeln und kondensieren. Regelhaftes Lüften, insbesondere in den kälteren Monaten, kann helfen, das Problem zu reduzieren.
Fehlerhafte Abdichtung
Wenn die Abdichtung der Kellerwände, ob von innen oder außen, nicht richtig durchgeführt wurde oder im Laufe der Zeit beschädigt wurde, kann Wasser eindringen. Eine korrekte Abdichtung ist entscheidend, um den Keller trocken zu halten. Eine Überprüfung und gegebenenfalls eine Neuabdichtung können notwendig sein.
Marodes Mauerwerk
Schließlich kann ein marodes Mauerwerk zu Feuchtigkeitsproblemen führen. Alte oder beschädigte Bauteile, Risse oder Löcher im Mauerwerk können Wasser durchlassen. Das Mauerwerk sollte regelmäßig überprüft und bei Bedarf saniert werden, um das Eindringen von Wasser zu verhindern.
Feuchtigkeitsmessung im Keller
Bevor Maßnahmen zur Kellersanierung oder zur Behebung von Feuchtigkeitsproblemen ergriffen werden, ist es unerlässlich, den Grad der Feuchtigkeit in den Kellerräumen genau zu bestimmen. Hier kommt die Feuchtigkeitsmessung ins Spiel.
Elektronische Feuchtemessgeräte: Diese Geräte messen den elektrischen Widerstand des Mauerwerks, der mit dem Feuchtigkeitsgehalt variiert. Ein hoher Widerstand zeigt in der Regel trockenes Mauerwerk an, während ein niedriger Widerstand auf Feuchtigkeit hindeutet.
Hygrometer zur Luftfeuchtigkeitsmessung: Hygrometer werden eingesetzt, um die relative Luftfeuchtigkeit in Kellerräumen zu messen. Eine erhöhte Luftfeuchtigkeit kann Hinweise auf Probleme wie mangelhafte Belüftung oder Kondensation geben. Ein ideales Raumklima im Keller liegt in der Regel bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 50% bis 60%.
Saisonale Variationen: Es ist wichtig, die Feuchtigkeitsmessung in verschiedenen Abschnitten des Kellers und zu verschiedenen Jahreszeiten durchzuführen. Während der Wintermonate kann die Kondensation durch die kältere Außenluft zunehmen.
Kellerabdichtung gegen Feuchtigkeit
Eine effektive Kellerabdichtung dient als Barriere gegen eindringendes Wasser und erhält so die Integrität des Mauerwerks. Es gibt verschiedene Methoden der Abdichtung, die je nach Ursache der Feuchtigkeit und der Beschaffenheit des Kellers angewendet werden können.
Drainage
Eine Drainage dient dazu, Wasser von den Kellerwänden und dem Fundament wegzuleiten. Vor allem bei Gebäuden, die in wasserreichen Gebieten oder in Gegenden mit hohem Grundwasserspiegel liegen, ist eine funktionierende Drainage von zentraler Bedeutung.
Um das Wasser effektiv abzuleiten, werden Drainagerohre um das Fundament verlegt. Diese fangen das Wasser auf, bevor es die Möglichkeit hat, in das Mauerwerk einzudringen. Eine gut geplante Drainage schützt die Kellersanierung und beugt weiteren Feuchtigkeitsproblemen vor. Es ist wichtig, regelmäßig zu prüfen, ob die Drainagerohre frei von Verstopfungen sind, damit sie effektiv arbeiten können.
Abdichtung
Die Abdichtung der Kellerwände von außen ist ein zentrales Element im Kampf gegen Feuchtigkeit. Hierbei werden verschiedene Materialien wie Bitumenbahnen, Flüssigkunststoff oder spezielle Dichtschlämme verwendet, um eine wasserresistente Barriere zu schaffen.
Die Außenabdichtung verhindert, dass Wasser von außen in die Kellerräume eindringt. Insbesondere bei Neubauten oder im Rahmen einer umfangreichen Kellersanierung sollte eine gründliche Abdichtung nicht fehlen. Auch bei vorhandenem Schaden an älteren Gebäuden kann eine nachträgliche Abdichtung sinnvoll sein, um weitere Schäden zu vermeiden.
Horizontalsperre
Eine Horizontalsperre verhindert das Aufsteigen von Feuchtigkeit im Mauerwerk durch Kapillarwirkung. Ohne diese Sperre könnte Wasser aus dem Boden in die Wände aufsteigen und so für Feuchtigkeit in den Kellerräumen sorgen.
Traditionelle Horizontalsperren bestehen oft aus dichten Materialschichten wie Teer oder Kunststoffbahnen, die während des Bauens eingelegt werden. Bei bestehenden Gebäuden, die Probleme mit aufsteigender Feuchtigkeit haben, können nachträgliche Horizontalsperren durch Injektionsverfahren oder das Einlegen von speziellen Dichtstoffen realisiert werden.
Lüftung im Keller – Wie oft und wie lange sollte gelüftet werden?
Eine der effektivsten Methoden, die Luftfeuchtigkeit im Keller zu regulieren, ist die richtige Lüftung. Doch wie oft und wie lange sollte gelüftet werden, um die gewünschten Effekte zu erzielen?
Warum ist Lüften so wichtig?
Das Lüften der Kellerräume hilft dabei, überschüssige Luftfeuchtigkeit nach draußen zu transportieren. Ohne regelmäßiges Lüften kann sich die feuchte Luft im Keller stauen, was ein idealer Nährboden für Schimmelpilz und unangenehmen Kellergeruch ist.
Des Weiteren können durch richtiges Lüften auch schädliche Schadstoffe und Gase, die sich in der Kellerluft ansammeln könnten, effektiv abgeführt werden.
Wie oft lüften?
Für Kellerräume ist das regelmäßige Stoßlüften empfehlenswert. Anstatt die Fenster dauerhaft gekippt zu lassen, was zu einem ständigen Kälteeinfall führen kann, sollte man sie mehrmals täglich für kurze Zeit komplett öffnen. Im Idealfall lüftet man die Kellerräume zwei bis vier Mal am Tag, besonders nach Aktivitäten, die zu erhöhter Luftfeuchtigkeit führen, wie beispielsweise dem Wäschetrocknen.
Wie lange lüften?
Die optimale Lüftungsdauer hängt von der jeweiligen Jahreszeit und den Außenbedingungen ab. Im Winter, wenn die Außenluft in der Regel trockener ist, reichen meist 5-10 Minuten Stoßlüften aus.
Im Sommer oder bei hoher Luftfeuchtigkeit außen, sollte man vorsichtiger sein. Hier kann es ratsam sein, die Lüftungszeiten auf die frühen Morgen- oder späten Abendstunden zu legen, wenn die Luft kühler und weniger feucht ist. Auch in diesem Fall reichen 10-15 Minuten Lüftung in der Regel aus, um die gewünschte Luftaustauschwirkung zu erzielen.
Schimmel im Keller – Vorbeugung und Bekämpfung
Schimmel im Keller ist ein häufig auftretendes Problem, das die Gesundheit der Bewohner beeinträchtigen und die Bausubstanz des Gebäudes gefährden kann. Um dieses Problem effektiv anzugehen, sind sowohl vorbeugende Maßnahmen als auch gezielte Bekämpfungsmethoden erforderlich.
Vorbeugende Maßnahmen gegen Schimmel
Regelmäßige Lüftung: Wie bereits im Abschnitt über die Lüftung des Kellers erwähnt, ist regelmäßiges Lüften essentiell, um Feuchtigkeit aus den Kellerräumen zu entfernen und die Bildung von Schimmel zu verhindern.
Kellerabdichtung: Eine professionelle Abdichtung, sowohl von innen als auch von außen, verhindert das Eindringen von Feuchtigkeit durch die Kellerwände oder den Kellerboden.
Überprüfung der Drainage: Eine funktionierende Drainage leitet Wasser effektiv vom Gebäude weg und verhindert so das Eindringen in die Kellerräume.
Messung der Luftfeuchtigkeit: Durch regelmäßige Messungen kann der Feuchtigkeitsgehalt in der Kellerluft überwacht und bei Bedarf Gegenmaßnahmen ergriffen werden.
Bekämpfung von Schimmel im Keller
Sobald Schimmel entdeckt wird, ist schnelles Handeln erforderlich:
Identifizierung und Beseitigung der Ursache: Bevor man mit der Schimmelbeseitigung beginnt, sollte die Ursache für den Schimmel ermittelt und behoben werden. Dies könnte ein Wasserschaden, eine undichte Stelle oder mangelhafte Belüftung sein.
Reinigung und Sanierung: Betroffene Stellen sollten mit speziellen Schimmelentfernern gereinigt werden. Bei großflächigem Befall ist die Hinzuziehung von Experten ratsam. Diese können den Schimmel professionell entfernen und das Mauerwerk sanieren.
Luftreiniger und Entfeuchter: Geräte, die die Luft reinigen und die Luftfeuchtigkeit im Keller reduzieren, können helfen, die Schimmelbildung dauerhaft zu verhindern.
Kellerentfeuchtung – Welche Geräte und Methoden gibt es?
Ein feuchter Keller kann nicht nur Schäden an der Bausubstanz verursachen, sondern auch zur Schimmelbildung führen, die ernsthafte gesundheitliche Auswirkungen haben kann. Um dies zu vermeiden, gibt es verschiedene Methoden und Geräte zur Kellerentfeuchtung.
Die Auswahl der richtigen Methode hängt von der Ursache der Feuchtigkeit und dem Ausmaß des Problems ab:
1. Luftentfeuchter
Luftentfeuchter sind effektive Geräte, die überschüssige Luftfeuchtigkeit aus den Kellerräumen entfernen können. Es gibt zwei Haupttypen:
Kondensationsentfeuchter: Diese Geräte kühlen die Luft ab, wodurch Wasserdampf kondensiert und als Wasser gesammelt wird. Ideal für Kellerräume, in denen die Luftfeuchtigkeit konstant hoch ist.
Adsorptionstrockner: Diese nutzen Materialien wie Silikagel, um Feuchtigkeit aus der Luft zu ziehen. Sie sind besonders nützlich in kälteren Kellerräumen, da sie bei niedrigeren Temperaturen effektiv arbeiten.
2. Ventilation und Lüftung
Das Lüften ist eine einfache und effektive Methode, um Feuchtigkeit zu reduzieren. Durch den Austausch von feuchter Innenluft mit trockener Außenluft kann die Luftfeuchtigkeit im Keller reduziert werden. Hier sind einige Tipps:
Fenster: Fenster sollten regelmäßig geöffnet werden, insbesondere nach starken Regenfällen oder bei hoher Außenluftfeuchtigkeit.
Ventilatoren: Ventilatoren können helfen, die Luft im Keller zu zirkulieren und Feuchtigkeitsansammlungen zu reduzieren.
3. Mauerwerksabdichtung
Eine wirksame Abdichtung des Mauerwerks kann das Eindringen von Feuchtigkeit von außen verhindern. Dies kann durch verschiedene Abdichtungsmethoden wie Innen- oder Außenabdichtung oder durch den Einsatz von Horizontalsperren erreicht werden.
4. Bautrockner
Bautrockner sind leistungsstarke Entfeuchter, die insbesondere nach Wasserschäden oder während der Kellersanierung eingesetzt werden. Sie können große Mengen Wasser in kurzer Zeit aus der Raumluft entfernen.
5. Heizlüfter
Heizlüfter erhöhen die Temperatur in den Kellerräumen und reduzieren so die relative Luftfeuchtigkeit. Durch die Erwärmung der Luft kann sie mehr Feuchtigkeit aufnehmen, wodurch die Kondensation an den Wänden verringert wird.
6. Drainagesysteme
Drainagen leiten Wasser aktiv von der Bausubstanz weg und verhindern so, dass es in die Kellerräume eindringt. Dies ist besonders wichtig in Gebieten, die anfällig für Hochwasser sind oder wo das Grundwasser hoch steht.
Feuchtigkeit im Keller und Gesundheit – Auswirkungen auf Mensch und Wohnklima
Die Feuchtigkeit im Keller kann mehr als nur bauliche Probleme verursachen. Sie hat direkte und indirekte Auswirkungen auf die Gesundheit der Bewohner und beeinflusst das gesamte Wohnklima des Hauses.
1. Schimmelbildung
Das wohl bekannteste und gefährlichste Problem, das durch anhaltende Feuchtigkeit verursacht wird, ist die Schimmelbildung. Schimmelpilzsporen:
Können allergische Reaktionen wie Niesen, Hautausschlag und Augenreizungen auslösen.
Bei anhaltender Exposition können sie Atemprobleme verursachen, besonders bei Asthmatikern und Menschen mit eingeschränktem Immunsystem.
Einige Schimmelarten produzieren Mykotoxine, die besonders gesundheitsschädlich sind und sogar neurologische Probleme und Immunreaktionen verursachen können.
2. Erhöhte Luftfeuchtigkeit
Hohe Luftfeuchtigkeitswerte können:
Das Risiko von Atemwegserkrankungen erhöhen.
Zu einem Gefühl von Unwohlsein und Müdigkeit führen.
Das Wachstum von Milben fördern, die Allergien auslösen können.
3. Auswirkungen auf das Wohnklima
Feuchtigkeit im Keller kann sich auf das gesamte Haus auswirken:
Die Feuchtigkeit kann aufsteigen und andere Teile des Hauses beeinflussen, wodurch ein ungesundes Wohnklima entsteht.
Es kann zu einem unerwünschten Geruch im Haus kommen, insbesondere wenn der Keller nicht ausreichend gelüftet wird.
Die Heizkosten können steigen, da feuchte Luft mehr Energie benötigt, um sich zu erwärmen.
4. Strukturelle Schäden und Chemikalien
Feuchtigkeit kann dazu führen, dass Baumaterialien abgebaut werden, was wiederum zur Freisetzung schädlicher Chemikalien führen kann:
Bestimmte Baumaterialien, wenn sie feucht werden, können VOCs (flüchtige organische Verbindungen) freisetzen.
Einige dieser Chemikalien können Kopfschmerzen, Übelkeit und andere Gesundheitsprobleme verursachen.
Fazit zur Feuchtigkeit im Keller
Feuchte Keller stellen nicht nur ein bauliches Problem dar, sondern beeinträchtigen auch den gesamten Wohnkomfort und können den Abstellraum und andere Kellerräume unbrauchbar machen. Es ist von entscheidender Bedeutung, die spezifischen Ursachen für Feuchte zu erkennen, um effektive Lösungen zu implementieren.
Mit jedem Schritt, den Hausbesitzer in Richtung Kellertrockenlegung unternehmen, schützen sie nicht nur ihre Immobilie, sondern auch ihre Gesundheit und die ihrer Familienmitglieder. Die Investition in die Beseitigung von Feuchtigkeitsproblemen wird sich langfristig auszahlen, indem sie die Langlebigkeit der Bausubstanz sicherstellt und ein angenehmes Wohnklima gewährleistet.
Tobias Beuler