Kellerexperte

Fertigteilkeller Kosten

Schon lange vor dem eigentlichen Hausbau müssen Bauherren sich für oder gegen einen Keller entscheiden. Ein Fertighaus mit Keller verursacht pro Quadratmeter deutlich höhere Kosten als ein Haus auf einer Bodenplatte. Mit einem Fertigkeller fallen die Kosten pro Quadratmeter deutlich niedriger aus, als wenn der Keller Stein auf Stein vor Ort auf der Baustelle gemauert wird. Mit dem folgenden Ratgeber möchten wir unter anderem auf die Faktoren eingehen, die die Kosten für den Keller beeinflussen, aber auch aufzeigen, wie Bauherren mit einem Fertigkeller Kosten einsparen können.

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Was ist ein Fertigteilkeller?

Um zusätzliche Räume in einem Untergeschoss zu realisieren, ist der Fertigkeller für Baufamilien genau das Richtige. Der Keller wird in Fertigbauweise im Werk des Fertigkeller Herstellers hergestellt. Dies bedeutet, dass die einzelnen Bauteile im Werk des Fertigkeller-Anbieters produziert, zur Baustelle transportiert und vor Ort erst zum Keller montiert werden.

Welche Bauweisen von Fertigteilkellern gibt es?

Ein Fertigkeller aus Beton ist die günstigste Variante, um zusätzlichen Raum unter einem Haus zu schaffen.

Ein solcher Keller kann direkt auf der Baustelle aus Ortbeton gegossen werden. Neben dem Ortbetonkeller kann der Keller aus Fertigteilen montiert werden, die zuvor im Unternehmen des Keller-Herstellers vorgefertigt wurden. Die Preise zwischen den einzelnen Bauweisen können deutlich variieren.

Vor- und Nachteile von Fertigteilkellern

Fertigkeller bieten dem Hausbesitzer im Vergleich mit einem konventionellen Keller nicht nur Vorteile. Vor einer endgültigen Entscheidung bezüglich der Bauweise ist es sinnvoll, sich sowohl über die Vor- als auch die Nachteile der Fertigbauweise zu informieren.

Vorteile

Als Erstes haben wir uns die Vorteile der Fertigkeller genauer angeschaut. Beim Fertigkeller sind aufgrund der millimetergenauen Konstruktion praktisch alle Wünsche der Kunden realisierbar. Bauherren können sich sowohl für eine Vollunterkellerung als auch für die Teilunterkellerung entscheiden. Der Fertigkeller kann nach der Fertigstellung sowohl als Nutzkeller als auch als Wohnkeller bzw. Einliegerwohnung genutzt werden.

In Bezug auf den Brandschutz bietet der Fertigkeller aus Beton ebenfalls Vorteile, da Beton nicht brennen kann. Hausbesitzer können sich so einen speziellen Schutzanstrich sparen und müssen auch nicht an eine spezielle Isolierung (Wärmedämmung und Schallschutz) denken.

Während der kompletten Produktion werden im Werk die Betonteile strengsten Qualitätskontrollen unterzogen. Des Weiteren sorgt beim Fertigkeller das Baukastensystem für eine extrem kurze Bauzeit von rund 3 bis 4 Wochen. Die Bauzeit kann auch in den Wintermonaten eingehalten werden, da die Betonfertigteile im Werk hergestellt und auf der Baustelle nur noch montiert werden. Bauherren profitieren aber nicht nur von der kurzen Bauzeit und dem damit verbundenen fixen Liefertermin, sondern auch von einer Kostensicherheit für den Fertigkeller. Es kommt nicht zu Mehrkosten, die das Budget zusätzlich belasten, da die Experten bereits bei der Planung aufgrund des Baugutachtens und der Hausstatik auf alle Eventualitäten vorbereitet sind. In den Fixkosten sind alle Preise für Aussparungen und Öffnungen zum Beispiel für Kellerfenster und Türen enthalten. Des Weiteren verfügt der Beton über eine glatte Oberfläche, sodass keine Verputzarbeiten nötig werden.

Die Übergänge vom Fertighaus zum Fertigkeller verlaufen fließend. Dies bedeutet alle Schnittpunkte sind aufeinander abgestimmt, sodass keine Wärme entweichen kann, was die Energiekosten für den Bauherrn niedrig hält.

Nachteile

Wie wir schon angedeutet haben, bietet der Fertigkeller nicht nur Vorteile. Aus diesem Grund möchten wir auch über die Nachteile sprechen, um so Bauherren die Entscheidung zu erleichtern. Auch wenn die Nachteile nicht für alle Bauherren relevant sind, ist es für uns wichtig sie zu erwähnen.

  • Ein Fundament oder eine extra Bodenplatte müssen gegossen werden

  • Nachträglich können keine Öffnungen oder Durchgänge realisiert werden

  • Leitungen lassen sich nicht unter Putz legen

  • Für den Aufbau wird ein Schwerlastkran benötigt

  • Außer Beton können keine anderen Baustoffe zum Einsatz kommen

  • Es muss auf den Grundwasserspiegel geachtet werden – Weiße Wanne

Welche Faktoren beeinflussen den Preis eines Fertigteilkellers?

Der Preis des Fertigkellers wird von verschiedenen Faktoren maßgeblich beeinflusst. Wir haben uns die wichtigsten einmal näher angeschaut.

Größe des Kellers

Beim Fertigkeller wirken sich sowohl die Größe als auch die Wand-Höhe auf den Gesamtpreis aus. Grundsätzlich kann gesagt werden, jeder Quadratmeter mehr an Kellerfläche bedeutet höhere Kosten.

Gewünschte Ausstattung

Je hochwertiger die Ausstattung beim Keller ist, desto teurer wird der Fertigkeller. Dennoch kann es sich für Bauherren lohnen, in eine hochwertige und energieeffiziente Ausstattung beim Keller zu investieren. Soll der Keller später zum Beispiel anstatt als Nutzkeller als Wohnkeller zum Einsatz kommen, müssen dann weniger kostenintensive Arbeiten geplant werden. Des Weiteren kann die energieeffiziente Ausstattung der Kellerräume helfen, Heizkosten zu sparen, da deutlich weniger Wärme verloren geht. Jeder Fertigkeller ist eine Langzeitinvestition, bei der nicht am falschen Ende gespart werden darf.

Bodenklasse

Der Aufwand beim Keller ist extrem von der Bodenbeschaffenheit abhängig. Somit bestimmt die Bodenklasse die Kosten für den Fertigkeller. Je höher die Bodenklasse auf dem Grundstück ist, umso aufwendiger sind die Maßnahmen, die zum Einsatz kommen, um ein stabiles Fundament zu errichten. Das Fundament muss auf Dauer den Keller vor dem Einsickern von Grundwasser in die Kellerräume schützen.

Experten sprechen von einer guten Bodenbeschaffenheit, wenn die Bodenklasse auf dem Grundstück nicht höher als 3 ist. Damit Bauherren wissen, welche Bodenklasse beim Baugrundstück vorhanden ist, müssen sie ein Bodengutachten in Auftrag geben.

Art der Bodenplatte

Auch beim Keller ist eine Bodenplatte als unterer Abschluss nötig. Im Bauwesen gilt die Bodenplatte als plattenförmiges Fundament, welches als statische und konstruktive Ausbildung den Übergang zu Boden und Haus bildet. Dazu kommen neben dem Bagger auch die Rüttelplatte sowie das Schotterbett zum Einsatz. Vorteil beim Keller ist, dass der Aushub zum Verfüllen genutzt werden kann. Wird dagegen das Haus nur auf einer Bodenplatte errichtet, dann ist das Verfüllen nicht möglich und der Aushub muss komplett abtransportiert werden.

Bei der Bodenplatte können Baufamilien zwischen der herkömmlichen Bodenplatte und der Thermobodenplatte wählen. Die Thermobodenplatte unterscheidet sich von der konventionellen Bodenplatte durch zusätzliche Elemente wie zum Beispiel eine Wärmedämmung, sodass diese nicht extra installiert werden muss. Allerdings sind Thermobodenplatten auch deutlich teurer als herkömmliche Bodenplatten.

Um die frostgefährdeten Ränder der Bodenplatte vor Beschädigungen durch sehr niedrige Temperaturen zu schützen, kommt die Frostschürze zum Einsatz. Je nach Region und Bodenbeschaffenheit kann erst ab einer Tiefe von 80 bis 120 cm mit einem frostfreien Erdreich gerechnet werden.

Wie viel kostet ein Fertigteilkeller im Durchschnitt?

Rund um den Hausbau spielen auch die Kosten für den Fertigkeller eine wichtige Rolle. Die Bodenplatte allein ist deutlich günstiger als der Fertigkeller unter dem Haus. Dennoch sollten Bauherren sich die Entscheidung nicht zu einfach machen und nur die Kosten im Kopf haben. Durch den Fertigkeller steigt der Wert des Traumhauses deutlich an, was sich auch bei einem eventuellen Wiederverkauf bemerkbar macht. Des Weiteren bietet der Fertigkeller zusätzliche Nutzfläche oder Wohnfläche beim Wohnkeller, welche sowohl als Einliegerwohnung vermietet als auch zur eigenen Nutzung zum Einsatz kommen kann.

Für das Bauvorhaben Keller muss mit Kosten von rund 300 Euro pro Quadratmeter gerechnet werden. Dazu kommen die Baunebenkosten für den Aushub und den Abtransport der Erde.

Die nachfolgenden Faktoren können den Fertigkeller deutlich teurer machen:

  • Bodenklasse / Bodenbedingungen

  • Grundwasserspiegel

  • Hochwasserschutz

  • Thermische Dämmung

  • Ausstattung

  • Größe und Höhe des Kellers

Das folgende Kostenbeispiel verdeutlicht die Kosten für einen Fertigkeller mit einer Größe von 75 m²

Posten Preis
Erdarbeiten 3.600 €
Fertigkeller 24.000 €
Gesamtkosten 27.000 €
Kosten pro Quadratmeter 368 €

Aufgrund der Gegebenheiten auf der Baustelle oder der Region im Allgemeinen können die Kosten für einen Fertigkeller auch höher oder niedriger ausfallen.

Tipps zur Senkung der Fertigteilkeller Kosten

Auch beim Fertigkeller lassen sich Kosten sparen, wenn nur ein kleines Budget zur Verfügung steht. Bauherren können anstatt eines Komplettkellers zu einem Ausbaukeller oder gar zu einem Mitbaukeller greifen. Je nach Ausbaustufe müssen vom zukünftigen Hausbesitzer verschiedene Aufgaben in Eigenleistung übernommen werden.  

Planung des Fertigteilkellers: Wie kann man Kosten sparen?

Die bereits erwähnten Eigenleistungen lassen sich bei der Finanzierung als Eigenkapital anrechnen. Experten sprechen hier auch von der sogenannten Muskelhypothek. Wichtig dabei ist, dass solche Eigenleistungen rund um den Kellerbau nur übernommen werden, wenn ausreichend handwerkliches Geschick und genügend Fachwissen vorhanden sind.

Die Baukosten beim Fertigkeller lassen sich auch reduzieren, wenn anstatt der Vollunterkellerung die Teilunterkellerung gewählt wird. In solch einem reduzierten, kleinen Keller ist in der Regel ausreichend Platz für die Haustechnik. Die Teilunterkellerung kann dabei flexibel unter dem Haus angeordnet oder auch den Gegebenheiten des Baugrundstücks angepasst werden.

Die Rolle des Fertigteilkeller-Anbieters bei der Kosteneffizienz des Projekts

Ist die Entscheidung zum Fertigkeller gefallen, dann ist es sinnvoll, wenn Bauherren im Vorfeld die Preise der verschiedenen Baufirmen rund um den Fertigkeller miteinander vergleichen. Es kann bei den verschiedenen Baufirmen zu großen regionalen Unterschieden im Preis kommen, da in den meisten Regionen in Deutschland mehrere Anbieter für die verschiedenen Arbeiten zu finden sind.

Sobald die verschiedenen Anbieter ihre Preisliste versendet haben, müssen Baufamilien sich die Mühe machen, diese Listen miteinander zu vergleichen. Besonderen Wert muss dabei auf die verschiedenen Extrakosten gelegt werden. Ein solcher Preis kann im Angebot enthalten sein oder extra berechnet werden. Mit einem detaillierten Preisvergleich können Baufamilien beim Fertigkeller und dem Hausbau den einen oder anderen Euro sparen.

Fazit zu Fertigteilkeller Kosten + Preise

Baufamilien sollten bereits bei der Planung des Hauses darüber nachdenken, ob sie einen Keller haben möchten. Der Keller bietet dabei nicht nur zusätzlichen Stauraum, sondern kann auch anderweitig vielfältig genutzt werden.  Zum einen kann im Keller die Heiztechnik untergebracht werden, sodass keine wertvolle Wohnfläche verloren geht und zum anderen bietet sich der Keller für Hobbyraum, Wellness Oase, Einliegerwohnung oder gar einen Pool an.

Die Vorteile für den Fertigkeller überwiegen, auch wenn zu Anfang die Baukosten dadurch höher sind. Durch den Keller verbessert sich der Marktwert des Hauses und es kann eventuell zu einem höheren Preis verkauft werden.

Wurde die Entscheidung gegen einen Keller getroffen, kann dies nachträglich nicht mehr geändert werden. Aus diesem Grund sollten Baufamilien sich das Für und Wider Keller genau überlegen und erst dann eine Entscheidung treffen. Die zusätzlichen Kosten als alleiniges Entscheidungskriterium sind nicht ausreichend.

Tobias Beuler

Tobias Beuler

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