Kellerexperte

Dämmung einer Bodenplatte – Darauf sollte geachtet werden

Die Dämmung der Bodenplatte ist ein grundlegender Schritt auf dem Weg zum stabilen, energieeffizienten Gebäude. Im Folgenden fassen wir die wichtigsten Informationen, die Bauherren zum Thema „Bodenplatte isolieren“ kennen sollten, zusammen.

Warum muss eine Bodenplatte gedämmt werden?

Die Bodenplatte trennt später das Gebäude vom feuchten Untergrund der Baugrube. Je nach regionalen Gegebenheiten, müssen, unter Berücksichtigung der Bodenklasse, bestimmte Vorkehrungen getroffen werden. So muss sowohl die Dicke der Platte, als auch die Dämmung an die Umstände angepasst werden. Nur wenn die Bodenplatte ausreichend dick und gut isoliert ist, kann auf Dauer vermieden werden, dass Feuchtigkeit über die Platte bis in die Wände des Bauwerks dringt. Eine gut gedämmte Platte ist die Grundvoraussetzung für ein energieeffizientes, stabiles Haus.

Vorteile einer Perimeterdämmung der Bodenplatte

Die sogenannte Perimeterdämmung wird sowohl bei unterkellerten Häusern, als auch bei Gebäuden ohne Keller angebracht. Der größte Vorteil einer solchen Dämmung ist der geringe Tiefbauaufwand, der damit einhergeht. Dicke und Art der Dämmschicht können schon mit Baubeginn geplant werden, sodass das Gebäude direkt auf einem solide gedämmten Fundament entsteht. Die Perimeterdämmung der Bodenplatte schützt diese zusätzlich vor aufsteigendem Grundwasser, das im schlimmsten Falle bis in die Wände wandern und die Bausubstanz so immens schädigen könnte. Zudem wird der Frostschutz durch die Dämmung der Platte gewährleistet. Eine ideal geplante und gut gedämmte Bodenplatte verteilt das Gewicht des Gebäudes gleichmäßig und hält äußeren Einflüssen zuverlässig stand. Übrigens: Perimeterdämmungen kommen nicht nur an der Platte, sondern auch in Kellerwänden zum Einsatz. Dort müssen sie dem zusätzlichen Anspruch, den Druck des umliegenden Erdreiches auszuhalten, gerecht werden.

Welche Materialien werden zur Dämmung unter einer Bodenplatte verwendet?

Materialien, die für die Dämmung einer Bodenplatte verwendet werden, müssen einige Kriterien erfüllen. Sie müssen Feuchtigkeit und Druck standhalten, ohne sich zu verformen oder anderweitig Schaden zu nehmen. In aller Regel greifen Bauherren zu Perimeterdämmplatten oder Schüttstoffen, die eigens zu diesem Zweck hergestellt werden und bauaufsichtlich zugelassen sind. Gängig sind hier hauptsächlich drei Varianten, die im Folgenden kurz einzeln vorgestellt werden.

Polystyrol

Perimeterdämmplatten aus Polystyrol, also Styropor, gibt es in zweierlei Ausführungen: Das sogenannte XPS, also extrudierter Polystyrolhartschaum, wie auch das EPS, mit dem expandierter Polstyrolpartikelschaum gemeint ist. Beide Arten sind aufgrund ihrer Feuchtigkeitsresistenz und schweren Entflammbarkeit gut geeignet. Bevorzugt wird in vielen Fällen das XPS, da es eine höhere Dichte aufweist und somit größerem Druck gewachsen ist. Auch der Wasserdampfdiffusionswiederstand liegt messbar höher. XPS ist daher eine gute Wahl zur Dämmung der Bodenplatte von Gebäuden, die auf Grundstücken hoher Bodenklassen entstehen. Die Wärmeleitfähigkeit wird mit dem sogenannten U-Wert angegeben, der hier etwa zwischen 0,035 und 0,04 Watt pro m² und Kelvin beträgt. Der U-Wert hängt dabei maßgeblich von der Dicke der Dämmung ab. Zulässig sind bis zu drei Dämmschichten aus Polystyrolplatten, die insgesamt nicht dicker als 30 cm sein dürfen. Der Bauherr hat also die Wahl, die Bodenplatte mit einer dicken oder bis zu drei dünneren Plattenschichten abzudämmen. Die Platten werden direkt auf der Sauberkeitsschicht, die meist aus Magerbeton oder Kiessand besteht, angebracht. Beim Verlegen ist auf einen absolut ebenen Untergrund zu achten, sodass die Platten gleichmäßig aufliegen. Die Dämmschicht wird anschließend, beispielsweise mit einer Folie aus Polyethylen, versiegelt.

Schaumglas

Bei Schaumglas handelt es sich um einen anorganischen Hartstoff, der zu mindestens 60% aus recyceltem Glas und weiteren mineralischen Stoffen besteht. Schaumglas zeichnet sich durch geschlossene, dünnwandige Zellen aus, die die Platten wasserdicht und druckresistent machen. Der U-Wert liegt bei Schaumglasplatten zwischen 0,042 und 0,052 Watt pro m² und Kelvin.  Schaumglasplatten werden immer einlagig verlegt, wobei die maximale Dicke 18 cm beträgt. Meist wird die Dämmschicht zum Schluss mit Heißbitumen verklebt und mit einem Deckabstrich versehen.

Glasschaumschotter

Glasschaumschotter ist ein Material, das entsteht, wenn Altglas, unter Beigabe weiterer Mineralien, zermahlen, erhitzt und schließlich aufgeschäumt wird. Danach wird das Gemisch in Körner zerbrochen, die in ihrer Größe Schottersteinen entsprechen und einen Durchmesser von ein bis sechs cm haben. Bei der Perimeterdämmung mit Glasschaum handelt es sich um eine Schüttdämmung. Sprich: Während Polystyrol und Schaumglas in Platten zur Dämmung eingesetzt wird, wird Glasschaumschotter ungebunden aufgeschüttet. Die Schicht, die zwingend verdichtet werden muss, wird normalerweise bis zu einer minimalen Dicke von 12 cm und einer maximalen Dicke von 90 cm aufgeschüttet, wobei dicke Schichten zwischenzeitlich verklebt werden müssen. Glasschaumschotter erreicht als Perimeterdämmung U-Werte, die sich zwischen 0,1 bis 0,14 Watt pro m² und Kelvin befinden.

Platte oder Schüttung? Diese Vor- und Nachteile sind zu bedenken

Welche Art der Perimeterdämmung sich am besten eignet, hängt vom jeweiligen Fall ab. Schüttdämmungen aus Glasschaumschotter sind beispielsweise nicht zugelassen, wenn ein gewisser Grundwasserdruck besteht. Dafür bringen sie den Vorteil mit sich, dass sie die kapillarbrechende Schicht ersetzen und als großflächige Drainage fungieren. Die Frage nach Platte oder Schüttung muss also ganz individuell geklärt werden.

Randschalungen aus Dämmstoffen

Vor allem wenn Bodenplatten aus Polystyrol verwendet werden, bietet sich eine gedämmte Randschalung an. So wird sichergestellt, dass der Übergang der Dämmung vom Boden zu den Wänden hin nahtlos ist. Gedämmte Randschalungselemente werden angebracht, indem sie in die Bodenplatte eingesteckt oder dort verschraubt werden.

Dämmung der Bodenplatte bei Altbauten: So funktioniert die Innendämmung

Muss die Dämmung im Nachgang, also im Zuge einer Sanierung, erledigt werden, ist ein abweichendes Vorgehen üblich. Eine Perimeterdämmung unter der Bodenplatte wäre hier mit einem sehr großen Aufwand und entsprechend hohen Kosten verbunden, sodass sich Bauherren in aller Regel für eine Dämmung entscheiden, die auf der Platte angebracht wird. Man spricht hier von einer sogenannten Innendämmung. Beliebt sind zu diesem Zwecke Vakuum-Dämmstoffplatten, die mit einer Dicke von nur 2 cm die Dämmwirkung von 20 cm dicken Perimeterdämmungen erreichen können. Diese werden ganz einfach auf der Bodenplatte verlegt und versiegelt.

Fazit: Frostschutz durch eine gut gedämmte Bodenplatte

Die korrekte Dämmung der Bodenplatte ist ein enorm wichtiger Schritt auf dem Weg zum fertigen Eigenheim, der gut durchdacht und geplant werden sollte. Im Idealfall entscheidet ein Fachmann, welche Art von Perimeterdämmung unter den jeweiligen Umständen zu den besten Ergebnissen führt. Das Dämmen an sich kann, mit fachmännischer Unterstützung, prinzipiell auch von Laien durchgeführt werden. Diese sollten sich im Vorhinein allerdings unbedingt genau über den Ablauf und alle wichtigen Einzelschritte informieren.

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Neben der Dämmung gibt es noch viele weitere Faktoren die es während der Bauphase zu beachten gilt. Auf der Seite Kellerexperte wird Ihen detailiert erklärt welche das sind und welche Möglichkeiten Sie haben Ihr Bauvorhaben so zu gestalten, dass es ein voller Erfolg wird. Über folgenden Link gelangen Sie zur Informationsseite.

Tobias Beuler

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